Handelsort: Ammon

Strawberry -> Epoch-Klippe

Ein wenig war ich schon überrascht über Seths Worte, doch drehts ich mich zu ihm und sah ihm ins Gesicht, begleitet von einem Lächeln. "Hör zu, Seth. Bisher konnte ich dich überhaupt nicht leiden, aber genau über diese Mission wollte ich mit dir reden, schließlich bist du der erfahrenste von euch dreien.
Ich weiß nicht, was es mit dieser ominösen Mission auf sich hat, aber alleine die Tatsache, dass wir als Xhe agieren, lässt uns in keinem guten Licht erstrahlen. Und wer weiß, vielleicht beschatten uns bereits andere Xhes, die uns nach der Mission lynchen sollen. Wir sollten aus diesem Grund die ganze Operation nicht sofort abbrechen. Hör dir aber meinen Plan an: Wir befolgen die Mission, bis wir irgendetwas tun sollen, was uns gefährlich erscheint. Von da an manipulieren wir den Orden durch die Berichte per Transmitter. Wir gehen dann so weit, bis wir den Orden in unserer Hand haben, von innen oder von außen. Wir sollten allerdings Jill und Rita nichts sagen, denn das Prozedere hat einen Haken: Einer von uns könnte ein Schläfer sein. Aber vielleicht sage ich dies nur, weil einer von uns beiden tatsächlich der Maulwurf ist...", meinte ich plump und schmiss die Motoren an, meine linke Hand am Griff meiner Gunblade. Ich musste sichergehen, dass Seth kein Schläfer war.

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Während des Gespräches zog Seth mehr und mehr eine Braue hoch.
Er war nicht so erfahren, wie die anderen alle dachten. Klar, Seth war ein wenig länger beim Orden, doch das hatte nicht viel zu bedeuten.
Als Luke endete und den Motor startete, konnte sich Seth ein grinsen nicht verkneifen. Ein Maulwurf, natürlich. Daran hatte er nicht gedacht. Da sich seine drei Kollegen untereinander kannten, war es nur logisch, dass er der Hauptverdächtige war, doch es war ja noch nicht einmal klar, ob es unter ihnen überhaupt einen gab.
"Es wundert mich, solche Worte, wie manipulieren des Ordens aus deinem Mund zu hören."
Seine Hand hielt er in der Nähe seines Gewehres. Sicher war sicher, denn er wollte nicht einfach so aufespießt werden, nur weil man ihn für einen Verräter hielt.
"Jillian und Rita haben nicht den Typ eines Maulwurfs, bleiben nur wir beide, wobei ich dich fragen etwas fragen will. Der einzige Grund, weshalb ich im Orden bin ist, weil es eine Tradition in meiner Familie ist. Der einzige Grund, weshalb ich vermutlich hier gelandet bin, ist da ich Magnar übertreffen will. Den Punkt mit der Todesandrohung überspringe ich einfach mal. Glaubst du wirklich, dass ich mir einen namen durch intriegen machen will? Ich hasse Kori. In meinen Augen ist sie nichts weiter, als eine übervorsichtige, alte Frau, die mit den Persönlichkeiten anderer spielt. Bevor ich für so eine Person andere verraten würde... nein, lassen wir das lieber. Es ist deine Entscheidung, mir zu glauben oder nicht. Das ist mir eigentlich so egal, wie das Wetter von Gestern. Sollten uns tatsächlich andere Xhes folgen, dann würde ich nicht in ihrer Haut stecken wollen, sollten wir sie entdecken."

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Mittlerweile doch leicht besorgt um seinen Fuß, zog sich der Aviar erstmal den Schuh aus und besah sich den Zeh, den die Hauswand malträtiert hatte. Mittlerweile schimmerte er hübsch bläulich und ein beständiges Wummern ging durch seinen rechten Fuß. Gut, vermutlich würde sich das mit der Zeit, veilleicht ein oder zwei Tage, legen und er konnte wieder normal laufen, aber momentan war es ein wirklich ekliges Gefühl.
Er bekam nur am Rande mit, was Luke sagte, bis das Wort Xhe fiel und er sofort Rita besorgt ansah. Er wusste, dass die Blondine gerade auf solche Personengruppen nicht sonderlich gut zu sprechen war und für sie war es sicherlich die Hölle selbst zu einer solchen zu gehören. Nicht das der Schwarzhaarige darauf erpicht war, selbst zu einem Arschloch wie seinem Vater zu werden, aber er aktezptierte es. Um Rita machte er sich dennoch mehr sorgen als um seinen Fuß, weswegen Jillian sich auch, mittlerweile von beiden Schuhen befreit, am Mast wieder hochzog.
"Alles okay bei dir?", fragter er Rita, als sich Seth und Luke verzogen.

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Blitzschnell zog ich meine Gunblade aus ihrer Scheide und schoss... direkt an Seth' Schädel vorbei in die metallene Tür. "So, du willst mir den Maulwurf unterschieben?", fragte ich und hielt kurz inne. Er hatte ein wirklich gutes Gespür. Ich konnte nicht anders als los zu lachen. "Bravo, Seth, Bravo. In der Tat wurde ich als Maulwurf ausgesucht. Ich soll euch ruhig stellen, wenn wir fertig sind. Aber ich werde es nicht tun. Und weißt du auch wieso? Weil ich mich an den Orden rächen will. Er hat mich aufgenommen, gehegt und gepflegt, ja, aber eines werde ich der Crossdawn nicht verzeihen: Das Verschweigen meiner Vergangenheit. All die Jahre über hatte sie mir nichts gesagt, obwohl sie tagtäglich ihre Visionen hat. Es mag banal und ohne Bedeutung sein, doch hinzu kommen die ganzen korrupten Geschäfte des Ordens. Jahr für Jahr schmeichelte ich mich ein, um doch irgendwie an handfestes Material über mich zu kommen. Und nun soll ich Jill und Rita umbringen? Der Orden soll niemanden mehr schaden... Und wenn du mir nicht vertrauen solltest, hast du Genehmigung, mir den letzten Schuss zu geben, wenn du kannst... Also, führen wir meinen Plan aus?", fragte ich nun vorsichtiger als zuvor, meine Gunblade noch immer in Händen. Ich war nun offiziell ein Verräter - Ob für den Orden, meinem Schlüssel zur Vergangenheit oder dieser Gruppe, meinem Schlüssel zur Rache, würde Seth in diesem Moment entscheiden.

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Der Schuss kam überraschend, doch Seth rührte sich nicht. Vielleicht auch deswegen, da er nicht dazu kam.
Langsam nahm er seine Hand weg von seinem Gewehr und setzte sich in einen Stuhl. Die Antwort Lukes hatte ihn überrascht.
"Doch der Maulwurf wie?"
Er klatschte in die Hände und lehnte sich vergnügt an.
"Es ist mir egal, ob du auf unserer Seite stehst oder auf der anderen. Mach von mir aus was du willst, alles was ich will ist, den Auftrag zu Ende zu bringen und unserer werten Anführerin die Antworten aus ihrer hohen Nase zu ziehen. Wenn ich es mit Gewalt machen muss, dann gut. Sie mag eine der Helden sein, doch auch diese können sterben."
Kurz dachte er an seinen Vorfahren. Wie hätte er wohl reagiert. Alles was er über ihn wusste war, dass er immer auf Koris Seite gewesen war.
Seth formte mit den Fingern eine Pistole und zielte auf Luke.
"Wir beide wissen nun, dass wir den Orden manipulieren können und so sollte es auch erstmal bleiben. Die anderen beiden sollten wir erst später einweihen. Vorher sollten wir sicher gehen, dass wir nicht verfolgt werden, denn es würde uns gerade noch fehlen, wenn sich jemand verplappert oder wir abgehört werden. Sollte ich aber herausfinden, dass du ein doppeltes Spiel treibst, wird dein Sturz in die Klippe, den ich mir schon so oft vorgestellt habe, wahr. Glaube mir, er endet immer damit, dass du eins mit dem Boden geworden bist."

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Ich bin ein Verräter geworden, für beide Seiten. Entweder würde ich mich irgendwann für eine entscheiden oder schließlich meinen Weg gehen. Jede Möglichkeit hatte ihre Vor- und Nachteile und es galt sie abzuwägen. Vorerst beschloss ich, meinem und Seth' Plan Folge zu leisten, bis ich mich entschieden hatte. "Gut, machen wir es so. Hol aber langsam die beiden Kinder rein, beim Start lässt die Strawberry nämlich ihre Hüllen fallen. Der Plüschkram dient nur dazu 'unentdeckt' aus Ammon zu gelangen. Bevor ich es vergesse: Contra Mundi soll am Feuerturm sein, ja? Dann ändere ich die Autoroute so um, dass wir um den Chtu-Gipfel an die heißersehnte Nordseite der Klippe gelangen. So können wir auch gleich prüfen, ob wir beobachtet werden. Und noch was: Erwarte nicht, dass ich ohne Widerworte hinunterfalle."
Meine Gunblade packte ich wieder weg. Ich bezweifelte, dass Seth gerade jetzt auf mich schießen würde. So gab ich die neuen Koordinaten ein und wartete auf die anderen.

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Rita bemerkte nur am Rande, wie sich Luke und Seth von ihnen entfernten. Ihr spukten jetzt nur die Gedanken an das, was dieser Rang alles mit sich brachte. Es war nur negatives vorzufinden - bis auf den höheren Gehalt, doch dieser war ihr wirklich egal in Anbetracht der anderen schlimmen Faktoren.
Die Blondine zuckte zusammen, als sie plötzlich angesprochen wurde. Immernoch mit einem fassungslosen Gesicht wandte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte Jillian. Sie zwang sich dann zu einem schwachen Lächeln, was alles andere als glaubwürdig war. Rita wusste, dass er ihr nicht abkaufen würde, wenn sie so tat, als ob alles in Ordnung wäre. Er wusste schließlich, dass sie diesen Abschaum verachtete. Doch wollte sie dennoch niemanden Sorgen bereiten, also lächelte die junge Frau lieber.
"Es... ich...", kam es zunächst abgehackt von ihr, auf der Suche nach den passenden Wörtern,"Ich... werde schon damit zurecht kommen... Ich werde einfach mit Ihrer Heiligkeit noch einmal drüber reden müssen... Ich kann... einfach keine Menschen töten... Ich..."
Doch sie unterbrach sich selbst, schüttelte den Kopf und musterte dann besorgt den Aviar.
"Ach herrje, ich sollte doch noch nach deinem Zeh nachschauen. Das sollten wir am besten gleich machen, in Ordnung?", lenkte sie dann mehr oder weniger vom Thema ab - wobei sie sich wirklich um den Zeh sorgte, denn das konnte wirklich höllisch wehtun.

Großartig auf Lukes Worte achtete er nicht. Die Idee, Schiffe Contra Mundis zu umfahren, war nicht übel, würde aber Zeit in Anspruch nehmen. Einzig der Hinweis, dass sie vermutlich doch noch ein anständiges Schiff fahren durften, auf dem Seth der Kapitän war, wie er sich vornahm, hob seine Laune.
Es gefiel ihm nicht, wie Luke über die anderen beiden sprach. Nach Seth ging es in Ordnung, sie über die Sache mit dem Maulwurf im Unklaren zu lassen, doch Luke sah zu sehr auf sie herab. Zu viert waren sie ein Team und es war ihm egal, wer nun mehr Erfahrung hatte und mehr nicht. Er selber hatte ja auch keinen Respekt vor anderen, doch er machte sie zumindest nur soweit herunter, wie es angemessen war.
"Ich bin halt ein Gutmensch", murmelte er am Ende doch noch gutgelaunt und verließ den Raum. Draußen war die Sonne schon fast untergegangen. Eigentlich waren nur noch ein paar Strahlen zu sehen. Es schien wirklich spät zu sein.
An Deck fand er Rita, die sich gerade über einen Jillian beugte und sich anscheinend seinen Fuß ansah. Seth räusperte kurz.
"Ähem, meine Damen und Herren, sowie Turteltauben, ihr geschätzter Kapitän möchte sie darauf hinweisen, dass ihre Kajüten hoffentlich bereit sind und die Kantine eröffnet ist. Oh, ach so. Der olle Chef mit der immer miesen Laune wünscht, dass wir alle bei ihm antanzen", fügte er noch leiser hinzu.
"Wir sollten dem lieber Folge leisten, sonst springt er noch aus Frust ins Wasser, nicht dass mir das etwas ausmachen würde."
Mit einladender Geste, hielt er den beiden die Tür offen.

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Gerade inspizierte Rita den Fuß von Jillian näher, als sich jemand räusperte. Um zu wissen, wer genau das war, wandte sie ihren Kopf zu ihrer Linken und entdeckte dann Seth. Auf das Turteltauben hoben sich lediglich ihre Augenbrauen. Galt denn auch schon das Inspizieren einer Wunde schon als Geste der Liebe? Nicht, dass sie wüsste, doch sie beließ es einfach dabei.
"Luke will uns sprechen? In Ordnung", meinte sie daraufhin dann deutlich gefasster als zuvor und erhob sich dann.
"Gibt es dort auch einen kleinen Erste Hilfe Kasten? Wir sollten bei Jill lieber eine Nummer auf sicher gehen, denn das sieht wirklich... schmerzhaft aus", richtete sie ihre Worte an Seth, blickte dabei auch zwischen den beiden Herren hin und her.
"Soll ich dich vielleicht stützen oder geht es so?", bot die junge Frau Jillian seine Hilfe an und lächelte. Der Schock saß zwar immernoch ziemlich tief, doch sie konnte auch später in der Nacht darüber den Kopf zerbrechen. Jetzt galt es, sich zusammenzureißen.

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Nein, er glaubte Rita kein Wort. Ja, sein Zeh tat weh. Nein, er wollte nicht bemuttert werden. Trotzdem ließ er die Blondine einfach machen.
"Wenn du reden willst, weißt du ja mit wem, okay?", wand er sich an Rita. Trotz ihrer Worte hatte er das Gefühl, dass sie heute Nacht kein Auge zu kriegen würde und genau das machte ihm mehr Sorgen als Zeh. Der konnte zur Not noch eine Weile einsatzunfähig sein, er konnte fliegen, wenn es drauf ankam.
Als er das Räuspern von der Tür vernahm wand er auch gleich den Kopf zu Seth, bevor er zu Grinsen anfing.
"Neidisch Käpt'n Coldheart?", es musste einfach sein, "Und Kantine klingt gut, ich hab Hunger." Den Kommentar zu Luke überging er gekonnt. Zum Teil weil es einfach stimmte und er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte und zum anderen, weil er Luke selbst mal einfach ins Wasser werfen wollte. Vielleicht half das seiner Laune mal ein bisschen aus dem Keller raus.
"Wenigstens beim Aufstehen helfen, wäre nicht schlecht", erwiderte Jillian auf Ritas Hilfsangebot und entledigte sich auch seines zweiten Stiefels. Vielleicht ging es ja, wenn er selbst lief, aber beim Aufstehen braucht er definitiv Hilfe.

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Seth lächelte nur über die Worte Jillians.
"Neidisch? Vielleicht", meinte er nur zweideutig und half Rita beim Anpacken von dem Aviar. Sie mussten ihn ja nur aufrichten. Den Rest des Weges konnte er humpeln.
Als er in der Tür verschwunden war, sah sich Seth kurz um. Ob sie wohl wirklich von anderen Xhes verfolgt wurden? Wenn ja mussten sie Sichtkontakt halten und dann müsste man sie vermutlich irgendwo sehen. Spätestens auf hoher See konnten sie nicht einfach verschwinden. Doch vielleicht hatte auch jemand von ihnen einen Peilsender? Oder aber sie wurden gar nicht verfolgt und Luke sah zu schwarz. Das wäre immerhin nicht das erste Mal.
Er hörte Schritte von drinnen und begab sich schleunigst zur Tür. Jillian war eine Treppe hinunter gehumpelt. Rita schien neben ihm zu laufen.
"Hey, wartet auf mich!"
Schnell rannte er zu den beiden, was bei Jills Geschwindigkeit kein Problem war. Er hielt ihnendie Tür auf und trat zur Seite.
"Ok, Mister Humpel. Immer geradeaus. Ist nicht weit. Wenn du nicht mer humpeln kannst, einfach kriechen, der Boden ist eben."
Vergnügt folgte er den beiden.

Strawberry(Cockpit) -> Epoch-Klippe

Sie ließen sich Zeit. 'Sollen sie doch', dachte ich mir und legte mein linkes Bein über das andere und machte mich auf dem Kapitänssessel gemütlich. Wahrscheinlich waren sie aber schon im inneren Bereich, weshalb ich bereits den Modustausch initialisierte. Die Strawberry hieß nicht nur aus Jux und Dollerei so. Sie erhielt ihren Namen wegen der Wirkungskraft der Kanonen und Maschinengewehre, die ihr Ziel am Ende wie Erdbeeren aussehen ließ, zumindest stand dies in der Bedienungsanleitung, die auf dem Pult lag. Langsam ließen sie sich aber wirklich zuviel Zeit, was mich beunruhigte. Hatten sie etwa bereits gemerkt, dass ich die Route verändert hatte und ihre Xhes entsandt, um uns zu lynchen? Von diesem Gedanken gereitzt, sprang ich vom Sessel und bereitete mich auf das Schlimmste vor. Es war kein kluger Schachzug, doch ich feuerte mit meiner Waffe einen Warnschuss durch die Tür, um die Aufmerksamkeit der Xhes hier her zu lenken. Irgendwie würde ich schon überleben...

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Die Blondine war dankbar für sein Angebot, doch würde sie ihn wohl nicht annehmen. Nein, es war schon genug, wenn sie sich damit herumschlagen musste, da musste sie auch nicht noch die Anderen damit belästigen. Sie würde schon irgendwie klarkommen.
Zusammen mit Seth half Rita Jillian hoch auf die Beine und betrachtete ihn noch kurz besorgt, ehe der Aviar anfing, in Richtung Cockpit loszuhumpeln. Rita blieb dicht an seiner Nähe, um im Falle aller Fälle ihn zu stützen oder aufzufangen. Lieber vorbeugen als es später zu bereuen...
"Hey, wartet auf mich!", erklang es von hinten und die Blondine wand kurz ihren Kopf nach hinten. Sie sah, wie Seth sich nun eiligen Schrittes zu ihnen gesellten. Nun, das hätte er sich sparen können, da Jillian so oder so nicht schnell die Treppen herunterlaufen konnte. Jedenfalls war er so nett und hielt ihnen die Tür offen. Den derzeitig neuen verpassten Spitznamen für Jillian quitierte sie nur mit einem Schmunzeln. Von allen hier anwesenden Personen war er wohl bisher der größte Pechvogel, was Spitznamen anging.
"Ich würde es nicht zulassen, dass Jill dann hier herumkriechen würde. Wozu gibt es denn die menschliche Stütze oder Huckepack?", meinte sie lediglich zum Größeren. Nun gut, es war fragwürdig, ob sie den Aviar wirklich Huckepack tragen würde, aber das mal zur Seite gestellt. Ebenso die Tatsache, ob Jill es überhaupt zulassen würde. Männlicher Stolz eben...
Jedoch erschrak die Blondine fürchterlich, als plötzlich ein Schuss zu hören war - und das vom Cockpit aus! Ehe noch ein völlig verwirrtes und entgeistertes "Was?!" aus ihrem Mund kommen konnte, rannte Seth ins Cockpit. Kurz blickte Rita noch zu Jillian, der nach dem Schock auch so schnell wie möglich sich zum Cockpit bewegte. Auch Rita löste sich von ihrem Schreck und rannte ebenfalls los, deutlich schneller als Jillian.
"Was ist passiert?!", rief sie dann ins Cockpit rein, als sie endlich dort ankam und Luke ansah. Nein, es sah nicht so aus, dass er verwundet war, doch sie konnte hier auch keine weitere Person bemerken. Wozu also dann der Schuss?

Mit leicht zittriger Hand hielt ich meine Gunblade noch immer in der Hand und zielte auf Rita, als diese mit Seth das Cockpit betrat. Ich war tatsächlich der Annahme, dass ich jeden Moment von kaltblütigen Xhes überrumpelt werde, doch dem war letztlich nicht so... außer meine Kumpanen hätten den neuen Titel kaltblütig in kürzester Zeit verliehen bekommen, was praktisch unmöglich war. Schließlich landete meine Waffe wieder in ihrer Scheide, doch um eine Ausrede kam ich nun nicht mehr herum. Es musste diesmal aber etwas originelles sein, obwohl Rita und Jill sicherlich alles glauben würden: "Nun... ich wollte ein paar Zielübungen machen, weil ihr so lange gebraucht habt. Außerdem fehlte die persönliche Note... Aber sagt mal, wo ist Jill eigentlich?". Während ich so versuchte, Rita abzulenken, versuchte mein erleichterter Blick Seth zu erreichen.

Seth erschrak, als er die Schüsse hörte, doch ehe er irgendetwas machen konnte, riss Rita bereits die Tür auf und sie standen vor Luke, der mit seiner Waffe auf sie zielte.
Nach ein Paar Sekunden der Stille, steckte er seine Gunblade wieder weg und ließ eine, ziemlich unglaubwürdige, Ausrede hören.
Luke merkte an, dass Jill fehlte, wodurch Rita nach hinten sah. Seth merkte, dass er angesehen wurde und konterte das mit einem schmalen Blick. Dieses Thema war für ihn noch nicht vorbei. Wenn Luke weiter so überreagieren würde, was es nur eine Frage der Zeit, ehe er in ihnen eine Gefahr sah, die er versuchen würde, zu beseitigen. Wenn das geschah, musste er aufgehalten werden, was Seth nach dieser Einlage sicher nicht schwer fallen würde.
Langsam ging Seth zu einem Stuhl, schob ihn zurecht und setzte sich, die Beine auf eine Kiste legend.
"Du solltest lieber etwas ruhiger werden. Wer einfach so durch die Gegend ballert, landet schnell in einem tiefen Fluss. Außerdem ist das ein Niveu eines Anfängers. Sag mir Luke, bist du ein blutiger Anfänger? Sollen wir dich bei dieser Mission lieber ans Händchen nehmen, damit du nicht ausversehen eine alte Frau erschießt, nur weil du denkst, sie wollte dir vergiftete Äpfel andrehen?"
Seth blickte mit bösem Grinsen zu dem Angesprochenen, ehe er sich mit einem freundlicheren Lächeln zu den anderen umwandte.

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Er verfluchte diese bekloppte Wand, seinen Zeh und sich selbst. Sonst war er immer der Erste, wenn es hieß, irgendwo hin zu kommen, vorallem, wenn es um etwas Essbares oder irgendwelchen Blödsinn ging, aber jetzt, wo es wirklich mal von Nöten war schnell zu sein musste er humpeln. Jillian widerstand dem Drang wieder gegen eine Wand zu treten. Vermutlich hätte er sich bei seinem Glück den zweiten Fuß auch verletzt und würde gar nichts mehr machen können.
"Wieso muss es hier auch so eng sein", murmelte er vor sich hin und sah zwischen den Schiffwänden und der Decke hin und her. Seine Raumangst griff wieder und die Tatsache, dass er fliegend weniger langsam voran gekommen wäre. Momentan blieb ihm nichts anderes übrig als neben Rita herzuhumpeln und sich über seinen neuen Spitznamen zu ärgern.
"Wenn Mister Humpel wieder laufen kann, kann sich Mister Scherzkeks warm anziehen", zischte er Seth nur zu. Langsam war echt Schluss mit den Spitznamen, die gingen ihm auf den Nerv.

Als der Schuss aus dem Cockpit ertönte, stand er binnen Sekundenbruchteilen allein im Gang.
Großartig, wirklich ganz großartig. Die drei haben ihren Spaß und ich humpel mir einen ab. Ja, der Aviar hasst seinen momentan Zustand mehr, als die Tatsache, dass es eng war. So schnell es ging humpelte er auch in Richtung Cockpit, nur um schlussendlich noch die Frage nach ihm mit zu bekommen.
"Tut mir Leid, aber die Hauswand dankt es mir und verlangsamt mich leider etwas", erklärte er und stützte sich an der offenen Tür ab, "Wozu der Schuss? Und sag mir jetzt nicht, du hast ne Spinne erschossen. Das glaub ich dir nie im Leben."

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Leicht weiteten sich Ritas Augen, als Luke auf sie zielte. Was war bloß mit ihm los? Warum hatte er geschossen? Sie konnte jedenfalls nichts entdecken, was ihn hätte zu einem Schuss veranlassen können. Leise und behutsam sprach Rita seinen Namen aus:"Luke...?"
Ein paar Sekunden verstrichen, ehe er seine Gunblade wegsteckte und dann kurz zu überlegen schien, ehe er etwas sagte. Bitte? Wollte der Brillenträger ihnen ernsthaft weißmachen, dass er hier lediglich Zielübungen machen wollte? Ausgerechnet der besonnene Luke, der soetwas niemals ohne guten Grund gemacht hätte? Er konnte vieles sagen, aber das glaubte Rita ihm nicht. Sie war zwar gutmütig, aber nicht naiv!
Gerade, als sie zu etwas ansetzen wollte, fragte ihr Gegenüber, wo denn Jill sein. Die Blondine blickte dann nach hinten und sah, wie Jill gerade ins Cockpit eingetreten war und sich nun an der offenen Tür stützte. Kaum hörbar seufzte die junge Frau erleichtert aus und fasste sich mit einer Hand an der Brust. Diese ließ sie wieder sinken und sah kurz zu Luke rüber, ehe sie dann sich wieder an Jill wandte.
"Nun, Luke meint, er hätte nur Zielübungen gemacht...", man hörte deutlich heraus, dass Rita dieser Geschichte wirklich nicht Glauben schenken wollte. Demnach wandte sich die Blondine wieder zu dem Braunschopf und sah den Größeren besorgt an. Sie schüttelte leicht den Kopf, ehe sie dann ihre Stimme erhob:"Luke, warum... sagst du uns nicht die Wahrheit? Du hast bestimmt nicht einfach nur im Cockpit rumgeschossen, um Zielübungen zu machen. Gerade du bist alles andere als unbesonnen, soetwas würdest du nie ohne einen guten Grund tun. Und die persönliche Note ist sicherlich kein guter Grund, um zu schießen und somit seine Kameraden zu beunruhigen. Wir... sind doch Freunde, oder? Also warum erzählst du uns nicht den wahren Grund für diesen Schuss? Vertraust du uns etwa nicht...?"
Rita blickte dabei Luke direkt in die Augen, weiterhin besorgt und zudem leicht verständnislos. Er brauchte doch vor ihnen keine Angst zu haben. Gerade Jill und ihr konnte er doch vertrauen, kannten sie sich doch schon so lange. Nun wartete Rita geduldig auf seine Antwort ab, weiterhin ihn direkt anblickend.

Themesong: Luke Ares - Lone feather

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Es war ungemütlich still. Das einzige, was ich hörte, war das Brodeln meiner Wut, die in mir aufkochte. Da dachte ich einmal daran, meine Kumpanen vor einer möglichen Gefahr zu wahren - Und was passiert?
Kraftvoll klopfte ich auf das Pult und begann zu lachen - Ebenfalls laut und kraftvoll. Mein Blick verfinsterte sich, während ich allesamt musterte. Dann erklang meine Stimme, immer lauter: "So, ihr wollt tatsächlich die gesamte Wahrheit wissen? Fallt aber nicht durch die Fenster. Der Orden hat uns kurioserweise befördert und uns diese seltsame Aufgabe zugeteilt. Seth und mir ist aufgefallen, dass wir jederzeit von den anderen Xhes einfach exekutiert werden könnten, wenn unser charmanter Auftraggeber es befiehlt. Doch damit nicht genug: Wir haben einen Maulwurf unter uns - Mich. Per Transmitter gab man mir den Auftrag, euch zu töten, um Anhaltspunkte für meine Vergangenheit zu erhalten. Seth und ich haben uns dann darauf geeinigt, dass wir den Orden von innen zerstören, indem wir vorgeben, mitzuspielen, währenddessen aber die Berichte per Transmitter verfälschen und unser eigenes Ding machen.
Da ihr vorhin so lange gebraucht habt, dachte ich, ihr werdet bereits von Xhes angegriffen, weshalb ich sie per Schuss von euch ablenken wollte. Falls ihr mir weiterhin misstraut, müssen wir die Waffen sprechen lassen!".
Wie von einer Biene gestochen, rannte ich aus dem Cockpit, stieß dabei sogar Rita an und verschloss mich in eine Kajüte. Wieso war ich zu Rita und Jill so kaltherzig? War mir meine Vergangenheit plötzlich so wichtig?

Themesong: Smiling voice of emotions

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Irritiert blinzelte Rita auf, als Luke anfing, laut aufzulachen und stark auf das Pult klopfen. Finster stierte er die drei Anderen an und begann dann mit krätftiger Stimme die Wahrheit zu erzählen. Je mehr er preisgab, desto mehr weiteten sich die Augen der jungen Frau und sie wollte ihm zunächst nicht glauben. Nun, dass es seltsam war, dass sie einen wichtigen Auftrag bekommen hatten und auch befördert wurde, wusste die Blondine ebenso gut wie alle Anderen hier. Doch das mit den Xhes war ihr nicht unbedingt aufgefallen - sie hatte zu der Zeit gerade eher damit zu kämpfen, jetzt einer zu sein. Diese Sachen glaubte sie ihm auch, doch dass er ein Maulwurf sein sollte und somit sie nach dem Auftrag hätte töten sollen? Das hätte Rita sich nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen träumen lassen. Hätte er denn tatsächlich sie allesamt umgebracht, wenn er ihnen nichts davon gesagt hätte? Waren sie ihm etwa nicht so wichtig, wie sie immer gedacht hatten?
Auch das Vorhaben von Seth und Luke war erschütternd. Sie hatten tatsächlich vor, den Orden zu zerstören. Wussten sie denn überhaupt, was für Konsequenzen das nach sich ziehen würden? Natürlich, einige Dinge, die dort liefen, waren absolut nicht richtig, doch was würde passieren, wenn der Orden sich auflösen würde? Es bestand eine große Wahrscheinlichkeit, dass es noch mehr Chaos auf der Welt geben würde und sich die ein oder andere große Gruppierung das zu ihrem Vorteil ziehen konnten. Waren sie wirklich bereit dafür, all das zu riskieren?
Das Luke dachte, dass sie tatsächlich in Erwägung zöge, gegen ihn zu kämpfen, verletzte sie tief. War ihre Freundschaft wirklich nicht so stark gewesen, wie sie immer gedacht hatte? War sie etwa so zerbrechlich wie eine Blume? Das er sie anstieß, als er aus dem Cockpit rannte, hätte sie beinah zu Fall gebracht, doch konnte Rita gerade noch so ihr Gleichgewicht halten.
"Luke!", rief sie ihm dann hinterher, doch hörte sie nur noch wie schwungvoll eine Tür geschlossen wurde. Sie tat zwar einen Schritt Richtung Flur, doch dann hielt sie inne und blickte nur noch in den Raum. Langsam schlürfte Rita ihr Bein wieder zurück zum Anderen, hielt sich beide Hände an der Brust und blickte zu Boden. Wenn man in ihre Augen sah, konnte man sehen, wie sehr sie das getroffen hatte. Warum passierte das gerade alles? Noch vor wenigen Stunden war alles in Ordnung gewesen und plötzlich stand die Welt auf dem Kopf.

Themesong: Airborne Thief

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Jillian hob im ersten Moment eine Augenbraue, als Luke anfing wie ein Wahnsinniger zu lachen. Was auch immer er gefrühstückt hatte, in Zukunft sollte er es nicht mehr tun. Die nächsten Worte, ließen allerdings den Aviar sein Frühstück bereuen. Die Sache mit den Xhes klang schon seltsam, da er selbst Kori, bei allem Respket den er ihr gegenüber noch übrig hatte, diese Hinterhältigkeit nicht zutraute. Ganz ehrlich, was hätte sie davon? Rita stellte nun wirklich keine gefahr für den Orden dar. Seth schien zwar unmotiviert aber nicht bedrohlich. Luke kannte seine Vergangenheit eh nicht. Und er selbst ... war nicht sein Vater. Wieso sollte 'Ihre Heiligkeit' also Assassinen auf sie ansetzen?
Als Luke ihnen auch noch offenbarte, dass er selbst ein Maulwurf war und sie töten sollte drehte sich ihm endgültig der Magen um. Seine Flügel begannen unruhig zu zucken, als sein Freund sie indirekt herausforderte. Das also war es ihm wert? Das war ihm schlussendlich das wert, an was er sich erinnern konnte, seine Vergangenheit die er kannte? Wenn ihm das alles so wenig bedeute, dann hätte er sie auch gleich töten können, dann war das alles hier sinnlos, wenn er ihnen nicht vertraute, nicht darauf vertraute, was zwischen ihnen war.

Der Aviar ignorierte den Wegstürmenden. Es war ihm grade egal, es war ihm so egal, wie sie allen Anschein nach Luke egal waren. Um sich selbst und vorallem seinen Körper zu beruhigen, schlug er einen Flügel um Rita und versuchte auch ihr damit etwas Halt zu geben. Sie würde es genauso wenig verdauen können wie er selbst. Für sie war heute so viel zerbrochen. Erst die Sache mit ihrer Beförderung, einer Beförderung die sie niemals gewollt hätte und nun das.
"Stimmt es?", fragte er Seth ohne diesen anzusehen, "Stimmt die Sache, dass ihr den Orden verraten wollt? Die verraten wollte, die eigentlich für uns gesorgt haben? Nur weil wir diesen Auftrag haben? Weil augenscheinlich einiges dort schief läuft?" Er hatte wirklich Mühe nicht auf einfach davon zu stürmen und das Weite zu suchen. "Stimmt es?"

Themesong Proud heir

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Er schaute aus dem Fenster. Eher nachdenklich als neugierig. Hin und wieder wippte Seth mit dem Stuhl vor und zurück, wobei er weiterhin die Beine auf der Kiste hatte.
Als er von Jillian angesprochen wurde, wandte er sich zu ihm um.
"Steck mich nicht mit diesem Freak zusammen. Ich habe das Ganze auch erst kurz vor euch erfahren. Ich kann nur soviel sagen, dass zumindest Luke genug an den Mist glaubt und auch ich könnte mir vorstellen, dass wir nur eine Art Kanonenfutter sind. Der Orden verhällt sich schon seit längerem unruhig und die Plötzlichkeit, mit welcher wir befördert wurden, kann einen auch mistrauisch machen."
Seth hörte auf mit wippen und sah an die Decke. Ob es auf diesem Schiff etwas gab, um sie abzuhören?
"Jedenfalls, fiele es mir nicht im Traum ein, jemanden zu verraten. Eher würde ich kündigen, doch das lässt leider meine Mutter nicht zu, von wegen Familientradition. Es war einzig meine Idee, euch noch nichts zu sagen, da ich keine Lust hatte, dass wir uns gegenseitig misstrauen und ich zunächst etwas alleine herausfinden wollte. Hinter Lukes Rücken. Sollte er uns wirklich verraten, wird er einen tiefen Tauchgang unternehmen und es schwimmt sich etwas schwer mit einem Stein im Hintern."
Er seufzte tief und zog seinen Hut ins Gesicht. Der ganze Kram fing ja toll an. Jetzt musste er nicht nur auf Luke und ihre Verfolger achtgeben, sondern auch noch als Sündenbock herhalten.
"Das ist den mickrigen Lohn in keinster Weise wert."